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Status: aktiv

Alter: 30 Sommer
Volk: Menekaner
Klasse: Schneider
Geschlecht:
 
Zuletzt gesehen: 18.04.2024 23:12
 
Discord: JenG#1806

Beschreibung:



Zuflucht oder Schicksal?



Die Karawane passierte den Pass zur Durrah. Ein lauer Frühjahresabend tauchte die Durrah in das goldene Licht der Abendsonne. Der Wind strich Ihr sanft über die Wange, als würde er Sie Zuhause Willkommen heißen. Sie schloss für einige Herzschläge die Augen und sog den Duft der salzigen Weite tief in Ihre Lungen ein. "Es riecht nach Heimat." wisperte Sie hinunter zu Snu, dessen Ohren sich Aufmerksam nach hinten stellten. "Neda mehr lang, Natifah! Dann sind wir in der goldenen Stadt." rief der Karawanenführer über seine Schulter. Sie richtete Ihren Blick voran, die langen schwarzen Wimpern blinzelten leicht. Die unter dem Schleier herausragenden dunkelbraunen Haare tanzten im Wind und ein sachtes Schmunzeln legte sich auf ihre Augen nieder. Die Linien in Ihrem Gesicht, erzählten von Ihr, soviele Geschichten, von Ihrer Herkunft und wie sie dahin kam wo sie jetzt war. Aber diese Geschichten bedeuteten nichts, wenn man sie keinem erzählen konnte. Man sah vielleicht das Lächeln auf Ihren Lippen, es verbarg die Worte die nicht hinauskommen. Niemand wusste wer sie wirklich war und was sie durchgemacht hatte.

In der Ferne konnte man in der sich absinkenden Sonne, verschwommen, fast einer Fatamorghana gleich, Menek`Ur aufflammen sehen.

Die goldene Stadt. Menek`Ur. Lange hatte sie jenen Namen nicht mehr genannt. Die Perle der Wüste, von Eluive geküsst. Viel zu lange hatte sie den Anblick jener nicht gesehen und doch so sehr vermisst.

"Ob sich viel verändert hat? Die Stadt, das Familienhaus oder das Volk?"Gedanken die Ihr immer wieder durch den Kopf schossen. Begleitete Sie das Gefühl eines wohlig warmen Kribbelns jedoch auch zeitgleich eine zerrissene Unsicherheit in der Magengegend. Sie war aufgeregt. Sie war froh. Nervös. Verunsichert. All diese Gefühle brachen über Sie hinein. Zweieinhalb Jahre war Sie fort gewesen. In einer Nacht und Nebel Aktion hatte Sie sich das Nötigste geschnappt und war auf und davon, fest entschlossen nicht wieder zu kehren. Sie hatte Jahre damit verbracht einiges aufzuarbeiten und zu verarbeiten, wie die Ehe mit Sahid und dessen Auflösung, obwohl sie ihn nie vergass, Ihn und ihren Schmetterling, der nun bei den Sternen flatterte. Sie hätte glücklich werden können in Baed`Madina. Und doch stand sie nun hier, die Tore der goldenen Stadt erhoben sich vor Ihr in die Höhe. Ihr Blick wanderte hinauf. Sie war Zuhause. War es noch Ihr Zuhause? Wie würde man auf Ihre Rückkehr reagieren? Würde Sahid sie wiedererkennen? Wie würde es wohl Issam gehen? Ob Abbas und Raniya mit weiteren Schmetterlingen gesegnet wurden? Würde Callista noch den Tempel leiten und Maheen, oh Maheen... ob sie Adal geheiratet hatte? Wie groß würde die kleine Mirah jetzt wohl sein? Und Thahida erst...ob sie schon ein Hadcharim geworden war? Ob Taisha noch den Palastdamenunterricht abhielt? Wie sie Sie alle vermisst hatte. Sie war entschlossen es heraus zu finden. Obwohl sie Freude aber auch Zweifel verspürte, setzte Sie einen Fuß vor den anderen durch die Tore der Stadt.

"Thahida wird heiraten." Wenn das kein Anlass war zurückzukehren. Und sie entsinnte sich an Worte ihrer Mara:

"Wenn deine Augen keinen Weg mehr sehen, schliesse sie und folge deinem Herzen. Es schlug schon, bevor dein Kopf denken konnte. Wir sollten manchmal einfach das tun, was uns glücklich macht und nicht das was vielleicht am besten ist."



Sahid

Einige Jahre waren mittlerweile ins Land gezogen, sie war fort gegangen und wieder zurück gekehrt, sie hatte sich wieder ein Leben aufgebaut, ohne ihn, doch in Gedanken war er stets bei ihr, zu jeder Zeit, immer. Aus ihrem alten Ehering hatte sie sich ein Medaillon fertigen lassen, und sie trug es immer bei sich, nah an ihrem Herzen. Würde man einen Blick auf das Medaillon erhaschen würde man folgende Gravur lesen können:

"Die Wege der Mara sind unergründlich. Doch Treue belohnt sie stets mit der wahren Liebe"

Immer wenn er ihr in den Sinn kam fasst sie unweigerlich an ihr Medaillon, und dann stand er einfach vor ihr. Als wäre es erst gestern gewesen stockte ihr Atem und sie fühlte sich wieder wie 18, als sie ihn das erste mal gesehen hatte. Er war immer noch attraktiv, wenngleich er gealtert war. Die Jahre hatten ihn gezeichnet, wenn ihn auch äußerlich, trug sie ihre Narben mehr im inneren.

Den Blick nicht voneinander lassen könnend, sprangen Schmetterlinge Purzelbäume in ihrem Magen, sie ließ es sich kaum anmerken, sie behielt die Fassung. Ein kurzer Wort Austausch, er geht auf sie zu, das Herz rast. So nah...nicht nah genug. Er trug ihn noch immer, den Ehering. Sie war tief berührt und führte seine Hand an ihr Medaillon. Sie sah sein Verlangen in seinen Augen.

"Erkennst du ihn noch?"
"Du hast mir so sehr gefehlt...."

Seine Hand an ihrem Dekolletee, vertraut doch ungewohnt. Tiefe Blicke, alles um sie herum verschwimmt. Tuscheln und Kichern im Hintergrund.

"Wir haben einiges zu besprechen und das ohne Publikum"

Sie sind allein, nur sie zwei. Er drückt sie gegen die Salzmühle, so nah...
Ihre Hand an seiner Brust. Sie spürt seinem Atem an ihrem Hals. Lippen die sich suchen und finden, wieder und wieder.

Durchatmen.


"Wie geht es weiter?"
"Sag du es mir?"
"Ich möchte das du mich Ranim nennst."
"Wagen wir es erneut?"
"Aiwa, dieses Mal für immer."
"Nicht mehr ohne dich."
"Du hast mir so gefehlt."
"Du warst es immer und wirst es immer sein."


Es würde nun einiges zu tun geben.