Wie lange war es her, als er die Augen wieder öffnete und den Weg aus dem Traum fand? Tage? Monate? Jahre?
Er blickte aus der Dunkelheit zu den Sternen, als könnten diese ihm die Fragen beantworten, als hätten diese auf alles immer eine rationale Erklärung losgelöst von jedweder Emotion. Er erhob sich, die Beine schwer wie Blei, seine Hülle gelähmt und geschwächt vom langen Schlaf.
Die Fragen blieben unbeantwortet, was zurückblieb war das Gefühl gebraucht zu werden, von den seinen aus Ered Luin gerufen zu werden.
Isdaniel sagte mal, dass einige die Bestimmung hätten in einem helleren Licht zu brennen und so ihr Schicksal früher erfüllen und zum Ursprung zurückkehren. Luzienth brannte sehr hell, doch entschied er sich damals zu bleiben, vorerst.
Wo war Isdaniel nun? Sein Klang, seine Melodie war noch im Lied, doch so weit ab von diesem Teil Alathairs, dass nur ein leises Flüstern bei stürmischen Winden blieb. Isdaniel entschied sich zu gehen, vorerst.
Ein tiefer Atemzug und die Lungen füllten sich – gutes Gefühl, er streckte sich hob den Nacken in die Höhe und öffnete seit langem die smaragdgrünen Augen. Schneeflocken, berührten sanft seine Stirn, sein Gesicht, um dann kühl und entschlossen zu schmelzen.
Er war inmitten im Elfenwald, der Boden war weiß, die Bäume waren gehüllt von Eis und Schnee, wirkten wie Kristalle unter dem Nachthimmel.
Der Mondschein gab ihnen eine surreale Wärme in einem schwachen durchsichtigem Blau.
Er zog mit einem Male mit seinem linken Schwertarm, die fein geschmiedete Klinge, mit einem metallenen Summen und Surren,blank. Riss das Schwert in die Höhe, Schnitt den Wind mit Augenmaß, dass der Luftstoß für einen Moment sein Haar mit in die Höhe zog. Die Klinge war ungewöhnlich Schwer und die Muskeln seines Armes brannten nach einigen Momenten, dass er die Zähne zusammenbeißen musste. Sein Handgelenk begann zu zittern, die Schmerzen wurden mehr, er weigerte sich die Klinge los zulassen, gab jedoch nach als er das Gefühl in der Hand verlor. Das Schwert fiel ihm regelrecht und unkontrolliert aus der Hand. Es landete flach und einige Male elastisch aufspringend neben ihm. Der metallische Klang ertönte beim Aufprall wie eine Beschwerde.
Er fiel im nächsten Moment nach vorne, stützte sich im eisigen Schnee mit beiden Händen ab, sein Haupt leicht gesenkt während das Haar sein Gesicht zur Hälfte verdeckte.Seine Finger drangen tief in den Schnee ein, die Zeit wo sie letzten Endes Halt fanden schien ewig.
Seine einst so strahlende Rüstung war stumpf, dunkel und schmutzig geworden. Ebenso der Umhang rissig, der Stoff klebrig und verrottet. Er setzte mit seinem linken Knie auf, sein Herz pochte wie wild, Zweifel kamen in ihm auf, während er sich von seiner Traumruhe erholte.
„Ich habe versagt...“