Erinnerst du dich an die Bücher deiner Kindheit?
Voll vom ewigen Zauber der Mären, ein Ding zwischen den Welten - so fantastisch und doch zugleich seltsam real. Du hast sie geliebt, hm? Konntest stundenlang darin versinken, in diesen Märchensphären schweben und neben all der kindlich reinen Freude war da doch immer der schwache Hauch Gefahr. Dieses uralte Grauen, das selbst die Kleinsten unter uns schon spüren und vermutlich besser zu deuten wissen, als wir Erwachsenen, die viel von jener Magie für unsere kühle Art rational zu denken geopfert haben. Sei unbesorgt, irgendwo zwischen den Seiten solcher Bücher ruht noch ein Teil deiner unschuldig-kindlichen Seele und das ist genau dort, wo auch sie zu finden ist. Inmitten all der Buchstaben und magischen Worte, versteckt hinter zart gepinselten Illustrationen und kunstvoll geschwungenen Überschriften.
Es war einmal ein Mädchen, verirrt im Märchenwald.
So rot wie Blut… das Mäntelchen, welches die schmale, geisterhafte Gestalt kleidsam umrahmte und wie eine Decke aus frisch gesponnener Wärme sanft einhüllte.
So weiss wie Schnee… die blasse Haut und vor allem das lange Haar am Schopf, dem der Schimmer der Eiskristalle eines langen Winters stets innewohnte.
So schwarz wie Kohle... die von ewigen Schatten umrandeten, dunklen Augen, deren Glut Funken durch die Grenzen der Realität schlagen konnten.
Es war einmal ein Mädchen, gefangen im Labyrinth der kleinen Ängste.