Tugend des Mitgefühls
Allernerst sollten wir zwischen Mitgefühl und Mitleid differenzieren. Mitleid bedeutet sich auf einer anderen Stellung zu sehen als sein Gegenüber. Man blickt auf den anderen herab und empfindet nicht so, als wäre es sein eigener Schmerz. Mitleid hält auf Distanz, denn man fühlt sich nicht verantwortlich für das Leid des anderen und es fehlt an Tatendrang.
Mitgefühl allerdings erfordert Stärke und Mut. Stärke, denn man kann sich nicht vor dem Leid des Gegenübers schützen, sondern man empfindet mit ihm. Mut, denn es weckt einen Drang zur Hilfeleistung – zur Handlung. Es geht allerdings nicht nur um ein kurzzeitiges Helfen einer in Not geratenen Person, sondern vielmehr um eine Grundeinstellung eines jeden Dieners Temoras. Wir sollten mit uns selbst im Reinen sein, denn erst wenn wir das Glück und die Worte der Herrin in uns tragen können wir unsere Herzen öffnen und IHRE Worte auch für geliebte Menschen, leidende Wesen und in Hilfebedürftige aussprechen. Aber behaltet Euch stets vor Augen: Es gibt welche, deren Seelen verloren sind. Der Dämon hat kein Mitgefühl verdient, denn wo Hass und Angst regieren muss der gerechte Zorn unserer Herrin diesen Einhalt gebieten – so können die Monstren und Bestien nicht auf unser Mitgefühl hoffen - so wird es ihr Blut sein, was an unseren Klingen klebt und ihre Knochen werden brechen unter unseren gewaltigen Hämmern der Gerechtigkeit.