Erscheinungsbild:
Wenn man Dana zufällig trifft, dann wird man sich an eine kleine und zierliche junge Frau erinnern, die irgendwo abseits großer Menschenmengen steht, den Blick unsicher zu Boden gesenkt. Auch wenn man sie optisch als durchaus ansehnlich bezeichnen könnte, so wird man sie niemals mit Figur betonender Kleidung zu Gesicht bekommen. Auch bei großer Hitze verzichtet sie darauf, viel Haut zu zeigen. Eine Narbe, die sich von ihrem Wangenknochen bis hinab zum Hals schlängelt, könnte einen Hinweis darauf geben, warum sie den Rest ihres Körpers verschleiert...
Geschichte:
Dana war in ihrer Kindheit für ihr herzhaftes Lachen im ganzen Dorf bekannt. Ihre fröhliche Natur konnte jedermann Alltagsstress schlagartig vertreiben. Sie liebte es mit ihren Freundinnen zu spielen und sich im hohen Gras zu wälzen.
Das Leben war schön, das Leben war einfach...
Eines Tages kam ein reicher Kaufmann in das Dorf. Er war wohl auf der Durchreise in ein benachbartes Königreich um seine kostbaren Waren zu verkaufen. Auch er war fasziniert von Danas fröhlicher Art, war regelrecht von ihr besessen... Auch wenn er nur einen Tag in dem Dorf verbrachte, so suchte er doch in jeder freien Minute Danas nähe um sich an ihr zu ergötzen.
Doch er wollte sie für sich allein haben, sie besitzen... Und so machte er Danas Eltern ein grausiges Angebot...
Ohne zu zögern, verkauften Danas Eltern ihre einzige Tochter, wollten sie doch ohnehin lieber einen Sohn haben. Bevor sie auch nur wusste was geschah, befand sich Dana auf einer Kutsche wieder. Sie dürfe einen Ausflug machen, hat man ihr gesagt. In einer Woche würde sie wieder nach Hause kommen... hat man ihr gesagt...
Die ersten Tage waren wie in einer anderen Welt. Es gab kostbare Kleider, die feinsten Speisen, die sie jemals gesehen hat. Musik, Tanz und Gesang jeden Tag. Sie lachte und war fröhlich. Das Anwesen des Kaufmanns war riesig, mit großen Weiden und vielen Tieren. Ein richtiges Paradies. Dana war richtig Glücklich dort, nur nachts bekam sie Heimweh und fühlte sich allein. Immer wieder gab es neue ausreden, warum sie noch länger bleiben würde, doch da sie sich wohl fühlte und auch regelmäßig tolle Briefe von ihren Eltern bekam, klagte sie nicht. Was sie aber nicht wusste, die Briefe waren allesamt gefälscht...
Seltsam war allerdings, dass die Beschäftigten des Kaufmanns allesamt nicht gut über ihn sprachen, auch die Bewohner in der Nähe mochten ihn nicht. Aber warum? Er war doch so nett und gab ihr alles was sie wollte! Wie sehr sie sich nur irrte...
Einige Monate später veränderte sich alles. Es fing mit kleinen Veränderungen bei Dana an. Ein kleiner Busen entwickelte sich und ihre Figur wurde allmählich immer weiblicher. Mit diesen Veränderungen wurde auch der Kaufmann anders... Aus dem zufriedenen Gesichtsausdruck, den ihm ihr Lächeln gemacht hat, wurde nun ein gieriger Blick. Immer wieder begrapschte er das Mädchen. Und dann kam alles Schlag auf Schlag. Ohne ihr einen Grund zu nennen, sperrte man sie in den Keller. "Damit du mir nicht wegläufst", hatte er gesagt. Eingepfercht wie ein Tier verbrachte sie die nächsten Jahre im Keller. Einmal am Tag brachte man ihr Speisereste, altes Brot und modrig riechendes Wasser. Doch das war nicht das schlimmste...
Immer wieder wurde sie wie ein Objekt in das Schlafgemach des Kaufmanns geschleppt, wo sie seiner Willkür völlig wehrlos ausgeliefert war... Man Schlug sie, erniedrigte sie und misshandelte sie... Immer und immer wieder...
Die Jahre der Erniedrigung veränderten sie. Endlose Jahre der Qual, Hoffnungslosigkeit und Ohnmacht zerstörten alles Gute und fröhliche in ihr.
Sechs Jahre dauerte es, bis sich die erste Gelegenheit zur Flucht für sie bot. Benebelt vom Wein, ließ der Kaufmann die nun 19 Jahre alte Dana zu sich bringen, auf dass er sich an ihr vergnügen könne. Doch sobald sie alleine waren, ergriff Dana wie in Trance die leere Weinflasche und erschlug damit ihren Peiniger. Immer wieder schlug sie zu, bis die Flasche zerbarst. Danach legte sich Dunkelheit um sie... Wie sie aus dem Anwesen floh, wohin sie gegangen ist weiß sie nicht mehr.
Wochen später fand sie sich an Bord eines Schiffes wieder. Man hatte ihr neue, warme Kleider gegeben und sich um sie gekümmert. Es war ein Priester der Temora, der sich ihrer annahm. Er muss sie wohl gesehen haben, wie sie völlig verstört und orientierungslos durch die Gegend lief. Mit warmen Worten und viel Verständnis nahm er den Schock von der jungen Frau. Er kümmerte sich um ihre Wunden und half ihr, die vergangen Jahre allmählich zu verdrängen und gab ihr neue Hoffnung auf eine friedvolle Zukunft. Auch wenn immer wieder die grausigen Erinnerungen der "dunklen Jahre" hochkommen, so hat sie doch gelernt, wieder nach vorne zu blicken.
Als sie nach Wochen in den Hafen von Bajard einliefen, blieb sie noch eine Weile bei dem Priester. Der Umgang mit fremden Menschen fiel ihr jedoch immer noch sehr schwer und so manche Panikattacke überkam sie noch. Ablenkung fand sie dann beim Zubereiten köstlicher Gerichte und dem Nähen einfacher Kleidung. Allmählich bekam sie ihre Angst unter Kontrolle und so trennten sich ihre Wege mit dem des Temora-Priesters.
Wie sie sich jedoch alleine durchschlagen wird, das werden die kommenden Tage zeigen...