Thalion Ardent – Suchender unter dem Blick des Einen

Geboren in Bajard als Sohn eines Stallknechts der Stadtwache, wuchs Thalion in einfachen Verhältnissen auf. Früh war er umgeben vom Klang der Marschtritte, vom Glanz polierter Helme und dem Geruch von Salz und Eisen. Die Mutter starb jung, zurück blieb der Vater – ein schweigsamer Mann, dessen stumme Gebete nur flüsterten, was der Glaube verbarg. In der neutralen Hafenstadt wurde der Name Alatars selten offen genannt. Doch Thalion spürte: Diese stille Härte war kein Widerspruch, sondern ein Versprechen.

Der Glaube an Alatar war ihm nie Trost, sondern Prüfung. Er sucht keine Gnade, sondern Formung. Sein Weg führte ihn durch die rauen Pfade einer Söldnergruppe, zurück nach Rahal, wo er nun bereit ist, seinen Schwur zu leisten – zunächst als Teil der Garde, später, wenn es der Wille des Einen ist, als Ritter unter seinem Banner.

Thalion ist ein Mann von ernster Haltung. Diszipliniert und mit ritterlichem Benehmen, oft aber auch unbarmherzig gegen sich selbst. Doch was er sagt, ist wohlüberlegt, seine Entschlossenheit spürbar. Sein Ziel ist unverrückbar: ein Werkzeug des Zorns zu werden oder daran zu zerbrechen.

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Am 30. Eluviar 268 wurde Thalion der Bürgerbrief der Stadt Rahal verliehen. Es war eine hohe Auszeichnung, die ihn nicht nur mit der Stadt, sondern auch mit dem Reich selbst verband. In seinem Innersten erfüllte ihn tiefer Stolz. Endlich galt er als Teil jener Ordnung, die Alatar in der Welt geschaffen hat – als Dienender in einer Gemeinschaft, die Disziplin, Gehorsam und Stärke über alles stellt.

Noch am selben Tag bezog er ein schlichtes Haus nahe der Schmiede von Rahal. Kein Ort des Rückzugs, kein Ort der Behaglichkeit. Es ist ein Ort des Dienstes. Ein Ort der Vorbereitung.

Doch der Weg ist nicht vollendet. Ein Platz in der Garde will verdient sein. Der Schwur steht noch aus – vor dem Einen, vor Rahal, vor dem Kodex.

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Am 4. Wechselwind 268 trat Thalion Ardent, nach abgeschlossener Vorbereitung, in die Reihen der Legion des Panthers ein. Die Uniform, die man ihm überreichte, trug er mit stiller Ehre. Nicht als Schmuck, sondern als Zeichen von Pflicht und Gehorsam. Der Eid steht noch aus. Doch sein Wille ist längst gebunden – an Alatar, an das Reich, an Rahal.

Unter den wachsamen Augen von Grundausbilder Melia stellte er sich den ersten Unterweisungen. Haltung, Gruß, Disziplin. Kein Schritt war zu klein, keine Geste ohne Gewicht. Sein Name wurde gerufen: Landsknecht Ardent. Was nach einem Rang klang, war für Thalion ein Ruf zur Bewährung.

Er kniete. Er salutierte. Er gehorchte.

Und in seinem Innersten brannte nichts als Gewissheit.