Viktoria Hamberg ist ein Mensch von sanfter Natur und stiller Würde. Etwa 1,59 Schritt misst sie an Größe, mit einer zierlichen Statur, die leicht übersehen werden könnte – wäre da nicht die stille Kraft, die sie umgibt. Ihre hellblonden, beinahe weißen Haare trägt sie meist lose oder zu einem einfachen Zopf gebunden, mit einzelnen Strähnen, die ihr sanft ins Gesicht fallen. In ihren graublauen Augen liegt etwas Zwischenweltliches – ein Blick, der gleichermaßen tröstet wie durchdringt, als sähe sie mehr als nur das Sichtbare. Still und tief wie ein See im Morgendunst – blicken die Augen mit jener Milde, die nur jenen gegeben ist, die wahrhaft heilen wollen.
Eine kleine, gesprenkelte Brandnarbe ziert ihre rechte Schläfe – unauffällig auf den ersten Blick, doch bei näherem Hinsehen von feiner, unregelmäßiger Struktur, wie vom Feuer selbst gezeichnet. Sie spricht selten darüber, und wer fragt, erhält meist nur ein sanftes Lächeln oder ein leises "Drache." Doch unter jenen, die sie näher kennen, geht das Flüstern um, dass diese Narbe nicht nur von einem Angriff, sondern von einem einstigen Opfer stammt – das sie im Namen der Schöpfung brachte.
Viktoria trägt meist schlichte Gewänder aus weichem Leinen oder Wolle, oft mit getrockneten Kräuterbündeln an Gürtel oder Tasche. Ihre Hände sind fein, recht kühl, doch geübt – mit Fingerspitzen, die Verbände nicht nur anlegen, sondern Vertrauen schenken. Sie spricht selten über sich selbst, hört dafür umso aufmerksamer zu. Für viele ist sie mehr als eine Heilerin – sie ist eine Zuflucht, eine Verbündete, eine, die still an der Seite steht, wenn andere längst gegangen sind.
Trotz ihres sanften Wesens besitzt Viktoria einen unbeirrbaren Willen. Sie scheut sich nicht, einem Feldherrn zu widersprechen, wenn das Wohl eines Kranken auf dem Spiel steht. Sie glaubt daran, dass Güte keine Schwäche ist, sondern eine stille Form von Mut.
„Ich glaube an den Erhalt von Leben.“
Es ist nicht nur ein Leitsatz, den sie spricht – es ist der Grundton ihres Tuns. Jedes Kraut, jeder Verband, jede Nachtwache am Krankenbett steht unter diesem stillen Schwur, den sie sich selbst gegeben hat.

„Wenn das blühende Herz zu welken beginnt, dann nur, weil es vergessen hat, wie man liebt.“ – V.H.

Schriftführerin, Kundige der Heilkunst und bewahrende Hand der Arzneien, treu im Dienste des Hauses von Dynal.
